Im Engadin gibt es zahlreiche Museen, Archive, Bibliotheken und Ateliers, die Artefakte und Zeugnisse der Vergangenheit sammeln, bewahren und in Ausstellungen öffnen. Sie sollen – so die Definition des Internationalen Verbands der Museen – diese unterschiedlichen Erinnerungen für zukünftige Generationen schützen sowie gleiche Rechte und gleichen Zugang zum kulturellen Erbe für alle Menschen schaffen. In touristischen Regionen verzeichnen diese Institutionen auch viele nationale und internationale Gäste. Kultur spielt als Standortfaktor eine immer grössere Rolle. Wenn auch nur wenige grosse Events Tourist:innen exklusiv zu einer Buchung veranlassen, wird ein reichhaltiges kulturelles Programm doch von vielen Gästen als regionales Plus geschätzt. Davon profitieren wiederum die Museen, Archive oder Ateliers, die einen Zuwachs an Eintritten verzeichnen.
An sich könnte dieses Verhältnis ein Gewinn für alle Beteiligten sein. Aber es ist nicht einfach, kulturelle Angebote touristisch zu vermarkten. Es braucht klare Marketingstrategien und eine verbesserte Kommunikation, die Kulturinstitutionen mit ihrem schmalen Personal meist nicht leisten können. Seit Sommer 2024 ist die grosse Gemeinschaftsausstellung «Splendur e sumbriva – Licht und Schatten im Engadin» zwischen Maloja und Zuoz, Samedan und Pontresina zu sehen. Vor ihrem Hintergrund möchte der Verein Chesas da cultura Engiadina diskutieren, wie der Brückenschlag zwischen Kultur und Tourismus gelingen kann.
Hotel Laudinella, St. Moritz Bad.
Eintritt frei, inklusive Apéro.
Barbara Aeschbacher
Seit 2021 Gemeindepräsidentin von Sils i.E. / Segl, zuvor Geschäftsführerin des Schweizerischen Musikverbands. Sils ist eine Gemeinde, die von vielen Künstler:innen geschätzt wird (und wurde) und dieses kulturelle Erbe aktiv als Destination bewirtschaftet.
Kaspar Howald
Seit 2024 Leiter von graubünden cultura, einem Gemeinschaftsprojekt aus Tourismus und Forschung, das explizit Akteure aus den Bereichen Kultur und Tourismus vernetzen und Graubünden als führende kulturtouristische Destination im Alpenraum positionieren möchte. Zuvor war er als Direktor von Valposchiavo Turismo tätig.
Martina Shuler-Fluor
Seit 2020 Geschäftsführerin der Chesa Planta Samedan und seit 2024 für das Business Development Culture Engadin bei St. Moritz Tourismus zuständig. Sie engagiert sich für die Romanische Sprache und Kultur im Engadin.
Moderation: Veronika Rall
Seit 2023 Projektleiterin «Splendur e sumbriva» und Präsidentin des Vereins Chesas da cultura Engiadina. Zudem im Sils Museum für das Kulturmanagement verantwortlich.