Das ca. 200 Jahre alte Haus im Herzen von Sils Maria, in dem der Philosoph sieben Sommer verbrachte (1881 und 1883 bis 1888), blieb auch nach Friedrich Nietzsches Aufenthalten lange in Privatbesitz. Erst 1959 gründete eine Gruppe von Förderern, die den kulturhistorischen Wert des Hauses erkannte und es einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, die «Stiftung Nietzsche-Haus in Sils Maria». Diese kaufte das Haus, liess es sorgfältig renovieren und eröffnete dort im August 1960 ein Museum.
Das Konzept der Stiftung, die bis heute Trägerin des Hauses ist, ist ein dreifaches: Zum einen informiert eine umfangreiche Ausstellung über Leben und Werk des Philosophen. Zum anderen ist das Haus auch eine Wohn-, Arbeits- und Forschungsstätte. Die Stiftung bietet geistig und kulturell regen Menschen die Möglichkeit eines Wohn- und Studienaufenthaltes, mit dem Ziel, das lebendige Gespräch unter den Forschenden zu fördern. Ausserdem führt die Stiftung regelmässig Ausstellungen zeitgenössischer Kunst mit regionalem und/oder Nietzsche-Bezug im Haus durch.
Lichtwelten
in Handschriften von Friedrich Nietzsche und Gemälden von Engadiner Künstlern
Licht ist ein Lebensthema Friedrich Nietzsches. Er hat es gesucht und gefürchtet zugleich. Seine Sensibilität für Witterungs- und Lichtverhältnisse bestimmte die Wahl seiner Aufenthaltsorte. Die Sehnsucht nach Wolkenlosigkeit trieb den kopfschmerzgeplagten Philosophen. Zugleich blieb der unermüdliche Wanderer seiner extrem lichtempfindlichen Augen wegen auf schattige Spazierwege angewiesen.